|
"Mama" Galina macht (fast) alles für ihre DSD-Kinder in der Elften |
Der sibirische Winter kann schon spannende Abenteuer mit sich bringen: Da hatte ich mir doch gestern im "Командор"-Supermarkt vier Bananen gekauft und trug diese, nur in eine dünne Plastiktüte verpackt, in der offenen Hand den etwa fünf Minuten langen Weg nach Hause. Als ich mir dann heute morgen eine Banane in meinen russischen
мюсли-каша hineintun wollte, bemerkte ich doch, dass die Banane erfroren war. Auch die zweite Banane war schon leicht angefroren, aber noch gut genießbar - und das in nur 5 Minuten bei nicht einmal -30°C!
Aber darüber wollte ich doch eigentlich gar nicht schreiben, sondern über ... Naja, ich hatte heute Geburtstag und zähle damit schon wieder ein Jahr mehr auf meinem Buckel. Eigentlich ist das irgendwan auch kein Grund mehr zum Feiern, wenn man dann nur noch alt und grau .. (naja, soweit ist es glücklicherweise noch nicht), wenn man also älter wird. Und so habe ich mir gedacht, dass ich in diesem Jahr, so fern von Zuhause und all den dortigen Freunden, nicht mein wahres Alter (Ich bin jetzt 23!) rausposaunen muss. Aber weit gefehlt! Schon heute morgen konnte ich eine mail lesen, die mich sehr eingehend darüber informierte, wie das war an jenem Sonntag im Januar vor 23 Jahren und an die tapfere Haltung meiner Mutter vor der Geburt. (Danke, liebe Mutter! Ich war wohl von anfang an nicht leicht zu (er)tragen.)
|
In der Neunten; Man beachte die Pralinen im Vordergrund |
Auch in der Schule kamen Kolleginnen und Schüler (woher wussten die davon?) mit den Worten: "Я поздравляю с днём рождения!" Die Schüler der 11. Klasse, eben diejenigen, welche vor zwei Tagen ihr Deutsches Sprachdiplom mit Bravour abgelegt hatten, luden mich dann in der 4. Stunde zu einem Kuchen und Kaffee ein. Es gab eine typisch russische Torte namens "Наполеон", die mir das Mittagessen in der Kantine ersparte, denn diese Torte ist, wie alle russischen Süßspeisen, eine Vollwertmahlzeit auch in kleinen und kleinsten Portionen. Danach kamen noch Schülerinnen der 10. Klasse zu mir und gratulierten mit einer richtig lustigen Karte mit deutsch-russischen Glückwünschen und einem Kasten Pralinen. In der sechsten Stunde war dann die 9. Klasse in meinem Unterricht und begann mit einem kleinen Toast (russische Toasts können wahre Meisterwerke der Rhetorik sein!) und überreichte mir einen weiteren Kasten Pralinen.
|
Party in Irinas Reich: Es gab reichlich zu essen und trinken |
|
Es war schon lustig in dieser Damenrunde |
Zum krönenden Abschluss des Schultages trafen wir, die Kolleg/innen des Fachbereichs Deutsch, uns in Irinas Raum und aßen - ja, was denn sonst? - russische Torte, diesmal mit Aprikosen. Dazu gab es Tee, Kaffee und viele interessante und lustige Gespräche. Diesmal hatte
ich einen Kasten Pralinen mitgebracht, der wohl ganz gut ankam, denn bis auf die eine Anstandspraline wurde denselben gut zugesprochen. (An dieser Stelle ein Typ für alle künftigen Russlandurlauber: Kauft Schokolade oder Pralinen namens "Алёнка" - das sind die Besten!) Eigentlich hätte ich gern einen Kuchen aus Deutschland angeboten, aber leider habe ich erst gestern die Nachricht zur Ankunft des Paketes aus Deutschland erhalten - also mit perfektem Timing. Aber leider ist es nicht ganz einfach, dann auch das dazugehörige Paket zu bekommen. Und so werde ich dann wohl den mitgeschickten Dresdnder Stollen in der nächsten Woche ausgeben!
An dieser Stelle kann ich allen Gratulanten nur sagen:
Спасибо большое! Thank you! Merci! Gracias! Grazie! Dziękuję! 謝謝! Vielen Dank!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen