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Die drei "Eisprinzessinnen": Liza, Vika und Dascha (die alle drei großartig Deutsch sprechen) |
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Zumindest anfangs saß ich recht häufig auf einer Bank |
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Stehprobe |
Wie in einem früheren Eintrag schon einmal erwähnt, gehören zur Stadt Krasnojarsk auch zwei Inseln, die in erster Linie mit ihren Parkanlagen der Erholung der gestressten Bevölkerung dienen. Auf der größeren, der Tatischew-Insel, gibt es neben ausgedehnten Wandermöglichkeiten auch einige Sportanlagen, wie der im Winter zur Eisbahn umfunktionierte Sportplatz.
Nun haben wir Ferien und was kann man schon bei -20°C schon Besseres tun, als ein wenig Wintersport? Das dachten sich auch Dascha, Vika und Liza und nahmen mich heute zum Schlittschuhlaufen mit.
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Das ist wahre Grazie! |
Nun ist das so eine Sache mit dem Schlittschuhlaufen! Als Grobmotoriker, der in einem winterarmen Land lebt, habe ich das nie erlernt und auch erst ein einziges Mal auf den Kufen gestanden. Das ist Jahre her und war schrecklich, peinlich und schmerzhaft. Aber weil ich mir vorgenommen habe, so viel wie möglich hier zu erleben, willigte ich in den Vorschlag ein. So trafen wir uns also an der Schule und fuhren mit dem Bus zur Tatischew-Insel, wobei ich vor mich hin grübelte. Ja, ich gebe es zu: Ich hatte weiche Knie und mir war gar nicht wohl in Erinnerung an meine blauen Flecken. Dascha hatte auf meinen Witz zum "Knochenbrechen" in einer e-mail mich mit den Worten "Seien Sie sicher - das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, wäre ein halbes Dutzend blauer Flecken, weiter nichts!" beruhigen wollen, aber ...
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Naja, geht doch schon (fast)! |
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Auch Pausen müssen sein; Sascha (rechst) kam später noch hinzu |
Na gut, lassen wir das! Jedenfalls kamen wir an der Eisbahn an und ich musste erst einmal ein Paar Schlittschuhe ausleihen. Schon das Anziehen der Dinger erwies sich als Herausforderung für eine Flachland-Sommer-Ratte wie mich, um wieviel schwieriger war dann das Stehen auf den schmalen Kufen - und das alles noch ganz ohne Eis. Nach ein paar Trockenübungen ging es dann raus in die herrlich erfrischende Kälte und jetzt begannen erst meine wahren Probleme. Wie bewegt man sich fort, wenn man keinerlei Fixpunkt hat? Wie kann man die Richtung ändern? Wie stoppt man die Dinger, wenn erst einmal Fahrt aufkommt? Das sind Fragen, die mir zu dieser Zeit noch nicht durch den Kopf gingen. Ich hatte erst einmal zu tun, nicht umzufallen, wobei sich die Mädchen abwechselten, mich irgendwie aufrecht zu halten. Nun, langer Rede kurzer Sinn: Ich begann ein Gefühl für die Schlittschuhe zu entwickeln und bewegte mich zunehmend freier, glitt schon kurze Strecken über das Eis, wenn auch etwas wackelig, und fiel nicht ein einziges Mal ernsthaft hin. Und das Allerbeste - Die Sache machte mir einen riesigen Spaß! Ich werde diese - leider wohl sehr unansehnlichen - Übungen wiederholen, und in Deutschland werde ich mir Inline-Skaters kaufen und dann im Sommer weiter trainieren.
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