Es knirscht! Jeder Schritt bringt ein hörbares Geräusch hervor, das jegliches Indianerspiel zunichte macht. Warum hat eigentlich Karl May niemals mit diesem Problem zu tun gehabt? Winnetou und Old Shatterhand, die ungeschlagenen Weltmeister im Anschleichen hatten nie mit wunderbar trockenem Schnee Probleme, obwohl es nachweislich auch im Wilden Westen reichlich Schnee gibt. Warum also reiten die beiden Blutsbrüder nie über die verschneite Prärie? Wahrscheinlich hat sich der große Old Shatterhand im Winter immer zurück in sein geliebtes Sachsen begeben und sich damit einer fantastischen Erfahrung beraubt, einer Erfahrung, die zu machen ich das großartige Privileg habe.
So langsam kommt nämlich der sibirische Winter in Fahrt. Die Temperaturen sinken Tag für Tag weiter, und so werden wir wohl bis zum Ende dieser Woche auch tagsüber die -30°C unterschreiten. Jetzt rede ich zwar noch ganz positiv darüber, aber mal sehen, wie ich in der nächsten Woche reagiere, wenn die Temperaturen auf die -40°C zusteuern, wie mir gestern ein ortsansässiger Deutscher sagte. Heute morgen war es jedenfalls herrlich, jeden meiner Schritte mit dem ureigenen Knirschen, wie es das nur in ganz trockenem Schnee gibt, zu hören und darüber sogar die morgendliche Dunkelheit zu vergessen. Seit einigen Tagen schneit es zudem bei uns - nicht der grobflockige, nasse Schnee, den noch einige der älteren Kinder und Jugendlichen in Deutschland kennen, sondern ein ganz feiner Staub, der vom Himmel rieselt. Jetzt erst verstehe ich das Lied: "Leise rieselt der Schnee!"
Bei momentan etwa -20°C steigen vor den Mündern dicke Dampfwolken in die Natur und lassen damit auch Winnetous und Old Shatterhands sagenhafte Unsichtbarkeit zunichte werden, weiß doch jeder aufmerksame Leser der "Chroniken von Narnia" oder von "Harry Potter", dass der Atem auch nicht durch den besten Zaubermantel verdeckt wird. Bei diesen "Atemübungen" ist mir bereits aufgefallen, wie ein tiefer Lungenzug in der Kälte wirkt. Vielleicht bist du, lieber Leser, mal an einem heißen Sommertag in einen kalten, tiefen Bergsee mitten im Wald gesprungen und hast dann erst einmal kaum atmen können, weil dir die Kälte einen ganz engen eisernen Ring um die Brust spannte. Ein ähnliches Gefühl hat man, wenn die kalte Luft in die Lungenflügel strömt, nur dass dieser eiserne Ring nicht die ganze Brust, sondern lediglich die Lunge umspannt - ein kaltes Stechen, als ob in der Lunge sich die bösen Totfresser aus den Harry Potter-Geschichten eingenistet hätten und mit spitzen Eispickeln einen Ausbruch aus ihrem eisenumringten Gefängnis versuchten.
Ich sah heute einen Jugendlichen seinen Ärmel vor den Mund halten und dachte, er wolle die kalte Luft abwehren. Doch dann bemerkte ich, dass der Ärmste keine Handschuhe hatte und versuchte die Hände abwechselnd durch seinen Atem am Leben zu erhalten. Bei einem Spaziergang vor einigen Tagen konnte ich bereits das Problem am eigenen Leib erfahren, als ich einige Fotos der Schneelandschaft machte und zu diesem Zwecke die Handschuhe auszog. Bereits nach wenigen Minuten prickelten die Finger und verloren etwas später fast jedes Gefühl. Dann die Hände wieder warm zu bekommen ist wahrlich nicht einfach und geht mit meinen aus Deutschland mitgebrachten Handschuhen praktisch gar nicht - und all das trotz der sagenhaften Trockenheit und der fast totalen Windstille hier.
Ach, was bin ich froh, dass ich mir hier richtige (!) Winterkleidung gekauft habe!
Habe ich vielleicht doch Schiss vor der wirklichen Kälte, oder warum gehen mir immer öfter solche Gedanken durch den Schädel?
So langsam kommt nämlich der sibirische Winter in Fahrt. Die Temperaturen sinken Tag für Tag weiter, und so werden wir wohl bis zum Ende dieser Woche auch tagsüber die -30°C unterschreiten. Jetzt rede ich zwar noch ganz positiv darüber, aber mal sehen, wie ich in der nächsten Woche reagiere, wenn die Temperaturen auf die -40°C zusteuern, wie mir gestern ein ortsansässiger Deutscher sagte. Heute morgen war es jedenfalls herrlich, jeden meiner Schritte mit dem ureigenen Knirschen, wie es das nur in ganz trockenem Schnee gibt, zu hören und darüber sogar die morgendliche Dunkelheit zu vergessen. Seit einigen Tagen schneit es zudem bei uns - nicht der grobflockige, nasse Schnee, den noch einige der älteren Kinder und Jugendlichen in Deutschland kennen, sondern ein ganz feiner Staub, der vom Himmel rieselt. Jetzt erst verstehe ich das Lied: "Leise rieselt der Schnee!"
Bei momentan etwa -20°C steigen vor den Mündern dicke Dampfwolken in die Natur und lassen damit auch Winnetous und Old Shatterhands sagenhafte Unsichtbarkeit zunichte werden, weiß doch jeder aufmerksame Leser der "Chroniken von Narnia" oder von "Harry Potter", dass der Atem auch nicht durch den besten Zaubermantel verdeckt wird. Bei diesen "Atemübungen" ist mir bereits aufgefallen, wie ein tiefer Lungenzug in der Kälte wirkt. Vielleicht bist du, lieber Leser, mal an einem heißen Sommertag in einen kalten, tiefen Bergsee mitten im Wald gesprungen und hast dann erst einmal kaum atmen können, weil dir die Kälte einen ganz engen eisernen Ring um die Brust spannte. Ein ähnliches Gefühl hat man, wenn die kalte Luft in die Lungenflügel strömt, nur dass dieser eiserne Ring nicht die ganze Brust, sondern lediglich die Lunge umspannt - ein kaltes Stechen, als ob in der Lunge sich die bösen Totfresser aus den Harry Potter-Geschichten eingenistet hätten und mit spitzen Eispickeln einen Ausbruch aus ihrem eisenumringten Gefängnis versuchten.
Ich sah heute einen Jugendlichen seinen Ärmel vor den Mund halten und dachte, er wolle die kalte Luft abwehren. Doch dann bemerkte ich, dass der Ärmste keine Handschuhe hatte und versuchte die Hände abwechselnd durch seinen Atem am Leben zu erhalten. Bei einem Spaziergang vor einigen Tagen konnte ich bereits das Problem am eigenen Leib erfahren, als ich einige Fotos der Schneelandschaft machte und zu diesem Zwecke die Handschuhe auszog. Bereits nach wenigen Minuten prickelten die Finger und verloren etwas später fast jedes Gefühl. Dann die Hände wieder warm zu bekommen ist wahrlich nicht einfach und geht mit meinen aus Deutschland mitgebrachten Handschuhen praktisch gar nicht - und all das trotz der sagenhaften Trockenheit und der fast totalen Windstille hier.
Ach, was bin ich froh, dass ich mir hier richtige (!) Winterkleidung gekauft habe!
Habe ich vielleicht doch Schiss vor der wirklichen Kälte, oder warum gehen mir immer öfter solche Gedanken durch den Schädel?
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