Pünktlich zum Jahreswechsel ist bei uns wieder der sibirische Winter eingekehrt. Denn nachdem wir zwei Tage lang sehr milde -5°C hatten, schoss in der Nacht auf den 31. Dezember das Thermometer wieder auf -25°C runter. Das Schöne an der Kälte ist, dass mit dem Frost auch die strahlende Sonne wieder das Leben erhellt. Und so konnten wir im Gegensatz zu Deutschland (+10°C) Silvester im Winter feiern.
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Das Pflichtfoto vor dem Tannenbaum |
Mir ist in diesem Jahr die große Ehre zuteil geworden, meine russischen Freunde zu einem ausgiebigen Essen in ein richtig gutes Restaurant im Zentrum der Stadt einladen zu dürfen. So mussten Nadja, Tanja und Dima endlich einmal nicht selbst malochen für eine gelungene Feier, sondern konnten sich zünfig verwöhnen lassen. Und verwöhnt wurden wir im kuschelig warmen "Bangkok"!
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"Hmm, lecker!" |
Es gab Berge von erlesenen Speisen mit unterschiedlichsten Salaten, ein Carpaccio vom sibirischen Hirsch, Lamm in Teriaki-Sauce, Gebratenes und Gesottenes und zum Abschluss auch noch eine breite Auswahl an kunstvoll angerichteten Nachspeisen.
Unterbrochen wurde diese mehrstündige Fressorgie immer wieder von Tanzeinlagen und musikalischen Darbietungen eines Ensembles aus fünf jungen Damen,
von zwei Schlangentänzerinnen, deren Lieblinge auch von den Gästen angefasst und sogar auf den Arm genommen werden konnten. Und natürlich trat auch Ded Moros auf, hatte allerdings seine Snjegurotschka unterwegs verloren (oder so ähnlich - ich verstand seine Erklärung zur fehlenden Enkelin nur ansatzweise).
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Nadja, Tanja und Dima |
Kurz vor Mitternacht wurde es wieder einmal, nach russischer Tradition, ein wenig hektisch, denn es gab einiges zu tun. Zuerst einmal hörten wir die Neujahrsansprache des russischen Präsidenten, die ich dank mitlaufenden Textes am unteren Rand auch zum Teil verstand. Interessanterweise wurde es bei der Ansprache auch unter den Gästen sehr still als Herr Putin sprach,
was nur damit erklärt werden kann, dass eben doch die meisten Russen recht zufrieden sind mit einem Präsidenten, der ihnen Sicherheit und Wohlstand bringt. Um Punkt 00:00 Uhr ertönten dann die Glocken des Moskauer Kreml und direkt im Anschluss daran die russische Nationalhymne. In der Zeit des Glockenläutens muss frischer Sekt in die Gläser gegossen werden, jeder Gast schreibt seinen wichtigsten Wunsch für das kommende Jahr auf einen kleinen Zettel, isst diesen auf und trinkt dazu ein Glas Sekt und gratuliert dazu natürlich auch allen anderen zum Neuen Jahr: "С Новым Годом!"
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Die tanzenden Damen |
Die aufgeschriebenen Wünsche dürfen nicht verraten werden, wobei jedoch alle fest überzeugt sind, dass dieser Wunsch bei richtiger Anwendung in Erfüllung gehen wird. Aber ich darf soviel sagen, dass ich mir in diesem Jahr nichts für mich gewünscht habe, denn nachdem ich jetzt meine Gesundheit wieder habe, bin ich wahrhaft wunschlos zufrieden.
Ich wünsche allen meinen russischen und deutschen Freunden ein wunderbares Jahr 2013 und hoffe, dass die Wünsche eines jeden wahr werden!
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