|
Die verschneite Tatischewa-Insel |
Es sind jetzt schon zehn Tage seit meinem letzten Blog-Eintrag vergangen, was sicher zum Teil auch an meiner derzeitigen Schreibfaulheit und an der Ereignislosigkeit hier liegen mag. Das trifft aber nicht auf die letzten vier Tage zu, denn da war es richtig stressig in der Schule: Wir hatten die mündlichen DSD II-Prüfungen.
|
Blödeln in Schnee und Eis |
Ich hatte den sieben Mädchen und vier Jungen gesagt, sie sollten sich gerade in den letzten Tagen nicht so sehr stressen nach der langen Vorbereitungszeit und lieber ein wenig die Zeit genießen. Also luden mich ein paar Mädels am Sonntag in alter Tradition zum Schlittschuhfahren ein, woraus aber nichts wurde, weil die Bahn überfüllt war. So gingen wir einfach durch die herrlich weiße Winterlandschaft spazieren und blödelten im Schnee rum. Auch als wir im Anschluss in einem Cafe uns unterhielten, geschah das wohlgmerkt komplett in Deutsch, war also die perfekte Vorbereitung auf eine mündliche Deutschprüfung.
|
Vor der Pilotprüfung |
Auch am Montag wurde es für die Prüflinge noch nicht wirklich ernst, denn der mündlichen Prüfung sind auf Beschluss der KMK immer drei sogenannte "Pilotprüfungen" vorgeschaltet, die den Prüfern zur
|
Der Chef vom Ganzen! |
eigenen Abstimmung und den Prüflingen zur Einstimmung dienen sollen. Ich hatte den Prüflingen denn auch gesagt, dass die Teilnahme als Zuschauer bei den Pilotprüfungen Pflicht sein und diese erschienen dann auch alle und sahen, wie drei Schülerinnen aus der 10. Klasse die DSD-Prüfung absolvierten. Mit den Themen
Auslandspraktikum (im ersten Teil für alle drei) und
Kunst und Geld,
Geld ist Macht sowie
Jugendgewalt (individuelle Projektthemen) konnten uns alle drei auch überzeugen und den Elftklässlern gute Beispiele für deren folgende Arbumentationen geben. Auch die anderen Zehntklässler, die dann im nächsten Jahr ihre Prüfungen ablegen werden, hatten am Montag die Gelegenheit, sich drei gute Beispiele, die im Anschluss gemeinsam ausgewertet wurden, anzusehen.
Eben diese Zehntklässler hatten gerade im März 2012 ihre DSD I-Prüfungen bestanden und erhielten
|
Die stolzen Diplomanden... |
jetzt, wo der Fachberater aus Nowosibirsk gerade da war, auch gleich ihre
Deutschen
Sprach
Diplome.
|
...der erste Teil ist geschafft. |
So trafen sich diese Schüler, einige Eltern und die in den DSD-Kursen unterrichtenden Lehrer am Dienstag zur feierlichen Verleihung der Diplome in der Aula. Das war für mich einer der schönsten Momente hier in der Schule, als mich nämlich einige der Mädchen und Jungen vor Freude anstrahlten als wäre das Atommüllendlager, das sich einige hundert Kilometer nördlich von Krasnojarsk befindet, in die Luft geflogen. In solchen Momenten weiß man, warum man Lehrer geworden ist: Auch wenn man sich immer mit den Erziehungsfehlern fremder Leute rumärgern muss, entschädigen diese seltenen Gelegenheiten doch für alles.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen