Mittwoch, 2. Januar 2013

"Ледяные" История России

Das Jahr 2013 ist im chinesischen Horoskop das Jahr der Schlange - daher die vielen Münzen in der Schlange im Vordergrund.
Die Kleine hat Spaß!
Der Arzt im Krankenhaus hatte mir zur Entlassung ausgedehnte Wanderungen ausdrücklich verboten, damit ich ja keine kalten Füße bekäme - ein Verbot, an das ich mich genauestens halte, aber ich muss ja auch mal raus. Also bin ich heute ins Zentrum der Stadt gefahren, um mir die dort aufgebauten Eiskunstwerke genauer anzusehen.
Entsprechend den heute herrschenden -28°C war ich in mehrere Lagen aus Hosen, Pullovern, Socken etc. eingepackt und konnte mich nur schwerfällig wie ein tappsiger Bär bewegen. Dennoch wurden mir zumindest das Gesicht und die Hände bei der Knipserei kalt - aber es hat sich gelohnt.
Wie jedes Jahr werden an zentralen Plätzen der Stadt große, kunstvolle Eisskulpturen, einem bestimmten Thema folgend, aufgestellt. Nachdem der Eispark am Operntheater im letzten Jahr eher technischen Leistungen Tribut zollte, kamen die Darstellungen aus der russischen Geschichte in diesem Jahr eher meinen Interessen entgegen.
Hier ein großes "Kind"
Wenn ich mir vorstelle, dass die Künstler ganze russische Schlösser und Kirchen, Schiffe und Kutschen mit den dazugehörenden Pferdchen mit Kettensägen und anderen Werkzeugen in das steinharte Eis sägen, dann bin ich immer ganz fasziniert von den Ergebnissen. Aber das ganze ist ja nicht nur einfach stumme Kunst, die man wie in einem Museum nicht berühren darf.
An vielen der Eispaläste befinden sich kleine und große Rutschen, auf denen die Kinder mit großem Gekreisch ihren Spaß haben. Auf der ganz großen Hauptrutsche, die dem Verlauf der Treppe am Springbrunnen folgt, sieht man auch immer wieder große "Kinder" mit hohem Tempo über den halben Platz rasen.
Eine andere Tradition ist es, die Figuren mit den warmen Fingern an einer Stelle anzutauen und dann an diesem Punkt eine kleine Münze in das Eis gefrieren zu lassen. Auch ich habe so schon einige meiner 10-Kopeken-Münzen gespendet.
Wer am Ende des Winters allerdings diese Reichtümer einsteckt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es wäre ja zu hoffen, dass sich die Ärmsten daran bedienen dürften.
Die strahlende Sonne über dem Jenissej-Nebel macht es zu einem besonderen Erlebnis.

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