Первый Сентября: День знаний

Die ganz Kleinen sind doch schon sehr aufgeregt und können das auch nicht verbergen.

Jetzt wird erst so richtig deutlich, dass ich ein zweites Jahr in Krasnojarsk bin, denn vieles wird sich wiederholen. So wiederholt sich auch der Blogeintrag zum "Tag des Wissens", den ich heute das zweite Mal erleben durfte.

Wieder kamen die kleinen Würmchen ganz aufgeregt in die Schule geströmt, und wieder gesellten sich die stolzen Eltern dazu. Wieder hielten wichtige Personen Reden, während die Kleinen unruhig hin und her trippelten. Die kleinen Mädchen hatten wieder riesige Schleifen im Haar und die Jungen trugen elegante Anzüge, in denen sie irgendwie älter auszusehen versuchten.
Aber es gab natürlich auch etwas Neues heute: Das Wetter ist unvergleichlich besser als im letzten Jahr, so dass den Kindern und auch ihren Eltern das Stehen und Zuhören deutlich leichter fiel. Da war in diesem Jahr kein kleines Mädchen mit viel zu großen Gummistiefeln, in denen es ununterbrochen herumrutschte.

Die zweite Neuheit an diesem ersten September betraf mich sogar persönlich. Hatte ich im letzten Jahr nur freundlich zu lächeln und zu nicken, als ich vorgestellt wurde, so musste ich in diesem Jahr auch eine kurze "Rede" halten! Nun, Rede ist vielleicht ein viel zu großer Begriff - die Direktorin sagt dann auch immer: "ein paar Worte", aber auch diese paar Worte haben so ihre Tücken. Es ist kein Problem für mich vor Schülern in meinen Fachgebieten zu sprechen, und auch vor wildfremden Leuten kann ich reden, wenn ich wirklich etwas zu sagen habe. Aber eine Begrüßungsrede vor der gesamten Schulgemeinschaft, was sagt man da nur? Im Endeffekt gelangen mir vier oder fünf Sätze, die eine Schülerin des DSD-Kurses übersetzte.

So sehen russische Schüler zu Schulbeginn aus ...

Ach und eine Sache ist auch noch anders! Ich hatte im letzten Jahr noch gefragt: "Was soll denn jetzt noch schief gehen?", und als Antwort darauf geschrieben: "Ach ja, der Winter ...!" Der Winter macht mir keine Angst - ich freue mich darauf!

... und so sehen sie aus, wenn sie (fast) fertig sind mit der Schule.