Donnerstag, 27. September 2012

Дневник отца: Иркутск и Байкал (2)

Sa, 22.09.12:
Der Kleine wollte doch nur fressen.
Wir wollten wissen, wie man mit der Bahn nach Port Baikal kommt, und unternahmen einen Aufklärungsgang zum Bahnhof. Geht leider nicht! Danach ging es ins Museum der Dekabristen, die nach 1825 hierher verbannt wurden. Um das Museum zu verstehen, sind meines Erachtens Geschichtskenntnisse hilfreich. Hat uns sehr gefallen. Auf dem Weg zum Museum konnten wir einen Kampf zwischen Straßenkötern ums Fressen beobachten. Weil der Schwächere aber rechtzeitig das Weite gesucht hat, gab es keine Wunden.
Bärbel hat endlich ihr gewünschtes Kaffeehaus ansteuern können, das eine interessante Inneneinrichtung hat. Bei der Bedienung hatte man allerdings den Eindruck, dass sie in ihrer Ruhe nicht gestört werden wollte. Am Nachmittag haben wir dann noch einen Spaziergang auf der Uferpromenade gemacht. Auch die Irkutsker nutzen die letzten warmen Tage, bevor Herbst und Winter Einzug halten. Jetzt ist es 21.00 Uhr und hier zieht das erste Gewitter über die Stadt.

So, 23.09.12:
Die Zahl der Kissen zeigt Reichtum.
Heute morgen haben wir in Irkutsk einen bedeckten Himmel und die Straßen sind regennass, die Luft ist aber rein. Am Nachmittag haben wir dann gemerkt, dass wir in Sibirien sind, denn die Temperatur ist heute nicht über 10°C gestiegen. Wir waren glücklicherweise ordentlich gekleidet. Wieder sind wir in das Museumsdorf Talcy gefahren, weil es uns beim ersten Mal so gut gefallen hat. Hobbyarchäologen übten hier mit Detektor und Spaten, verschiedene Teile im Boden zu finden. Man hat uns sogar das Mitmachen angeboten, was wir aber wegen Unkenntnis ablehnen mussten.
Auf einem Spaziergang bis zum Ende der Leninstraße, die an der Angara endet, konnten wir zwei sehr schöne und gepflegte Plätze vor dem Regierungssitz des Irkutsker Gouverneurs entdecken. Hier sind die Straßen, Gehwege und Blumenanlagen vollendet und nicht so lieblos und halbfertig hinterlassen.






 Mo, 24.09.12:
Russische Straßenköterfamilie
Heute der letzte lange Marsch entlang der Angara und über eine Insel im Fluss, denn morgen gibt es keine lange Wanderung, weil wir abreisen. Auf der Insel haben wir ein Hunderudel von fünf Kötern fotografiert und sind dabei zum ersten Mal böse angebellt worden. Der Chef des Rudels war wohl böse, dass seine Familie ohne zu fragen fotografiert wurde.
Der Besuch des Kunstmuseums war eine Enttäuschung, denn die Anordnung der Stücke war lieblos. Man wird es sicher noch überdenken und ändern. Das Abendessen gab es dann nach Karte im Hotel "Rus", wobei wir wieder gut betreut wurden. Das Essen - Fisch für Bärbel und Hühnchen für mich, war ausgezeichnet. Ich habe mir sogar "сто грам водка" genehmigt.

Di, 25.09.12 + Mi, 26.09.12:
Der letzte Tag in Irkutsk! Wir haben viel Zeit, unsere Sachen in aller Ruhe einzupacken und eine Dusche zu nehmen, denn unser Zug fährt erst um 20.05 Uhr. Das Wetter ist nach nächtlichem Regen wieder sehr gut: Blauer Himmel, Sonne, Sonne, Sonne und Temperaturen um 14°C. Die Ausbuchung aus dem Hotel ist besser gelaufen als gedacht. Wir haben einen Dank in das Dienstbuch des Hotels eingetragen.  
20.05 Uhr: Auf die Minute genau setzt sich der Zug in  Bewegung. Die Eisenbahn ist wohl ein Unternehmen in Russland, das vorbildlich arbeitet. Die DB könnte sich ein Vorbild daran nehmen! Die Einrichtung des Großraumschlafwagens ist positiv, sauber und sehr ordentlich. Nur die Ausmaße sind für uns Deutsche eher gewöhnungsbedürftig - 56 Schlafplätze in einem Wagon! Im Speisewagen haben wir Tee und Butterbrote bestellt, aus reiner Neugier! Wir sind die einzigen Gäste, denn die Russen haben ihre Verpflegung am Platz - besser und preiswerter.

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