Donnerstag, 27. September 2012

Дневник отца: Иркутск и Байкал (1)

Mo, 17.09.12:
Um 12. 50 Uhr nimmt der Zug nach Irkutsk seine Fahrt auf. Mit uns im Abteil sind noch zwei junge Männer, aber wir haben zum Glück die unteren Liegen. Jetzt liegen etwa 18 Stunden Zugfahrt mit über 1.000 km vor uns und wir sind in Irkutsk. Die Wälder links und rechts haben ein farbiges Herbstkleid angezogen. Die Zeit drängt, denn der Winter lässt nicht lange auf sich warten. Bei einem Halt auf einem kleinen Bahnhof bieten Einheimische ihre Produkte an (Obst, Gemüse etc.).
Um 22.00 Uhr beginnt die Nachtruhe und auch das Musikgeplärre wird abgestellt. Keiner schnarcht - nur wir ab und zu.

Di, 18.09.12:
Die Schönheit Irkutsks ...
Wir kommen um 08.23 Uhr, wieder etwa 1.000 km weiter östlich, in Irkutsk an - jetzt über 7.000 km von der Heimat. Der Bahnhof hier kann mit dem in Krasnojarsk nicht mithalten. Schon um 08.50 Uhr sind wir im Hotel "Rus" und sind vom Zimmer positiv überrascht. Nur der Taxifahrer hat uns übers Ohr gehauen. Na gut, er muss leben und wir werden unsere Wachsamkeit schärfen.
Auf dem Markt gibt es alles.
Ab 12.00 Uhr beginnt unsere Stadterkundung. Die Stadt hat etwas von der Schönheit St. Petersburgs und ist viel, viel sauberer als Krasnojarsk. Durch Zufall landen wir auf dem zentralen Markt und erleben wieder eine Überraschung. Von einem so reichen und niveauvollen Angebot konnte man vor 40 Jahren nur träumen im Urland des Kommunismus.

Mi, 19.09.12:
Es ist jetzt 09.20 Uhr und wir sitzen im Kleinbus nach Listwianka. An unserem unsicheren Gehabe hat man sofort erkannt, dass wir Ausländer sind und uns bei der Suche nach dem Bus geholfen. Nach 65 km und einer Fahrt von über einer Stunde sehen wir endlich den Baikal und tauchen etwa 20 Minuten später zum ersten Mal unsere Hände in Baikalwasser.
Von wegen "die harten Deutschen"!
Listwianka ist der erste Ort, den die meisten Touristen von Irkutsk aus ansteuern. Man kann aber nicht sagen, dass der Ort den besten Eindruck macht, denn hier gibt es noch viel zu tun. Der See hat glasklares Wasser und ist eine Augenweide. Nur im Norden liegen am See Papierfabriken und machen Dreck. Schade! Auf den Straßen und Märkten sieht man viele Menschen, die einen mongolischen Gesichtsausdruck haben, denn die Mongolei ist von Irkutsk nicht mal 500 km entfernt.
Und wieder nur Sonne, Sonne, Sonne und Temperaturen um 20°C! Auf der Fahrt zum Baikal sind wir durch einen bunten Herbstwald gefahren - hauptsächlich Birken, dann kommen Kiefern, Fichten und Pappeln.

Do, 20.09.12:
Heute sind wir rund 50 km zum Museumsdorf Talcy gefahren, einem Freilichtmuseum auf einer Fläche von ca. 70 Hektar, das alte und sehr alte Holzhäuser aus dem Baikalgebiet zeigt. Die Fahrt zum Museumsdorf mit einer "Marschrutka" war lebensgefährlich. Der ununterbrochen telefonierende Fahrer raste bei erlaubten 50 km/h mit mehr als 100km/h und überhohlte munter andere Fahrzeuge auch da, wo es verboten ist. Wir haben überlebt!
Die vier Stunden, die wir dort waren, haben sich wirklich gelohnt, denn es gab viel Interessantes zu sehen. Auch 10 bis 15 deutsche Touristen sind durch das "Dorf" gelaufen. Das Wetter war wie immer: Sonne, Sonne, Sonne und 21°C. Am Nachmittag sind wir dann zur Angara gefahren und haben dort eine kleine Flussreise gebucht.
Schon drei Tage suchen wir eine Post und haben nun endlich auch eine gefunden. Endlich konnte Bärbel ihre Kartengrüße absenden. Am Abend gab es ein richtig gutes Essen für 1.300 Rubel im Hotel. Weil wir aber sparsam sind, wollen wir nicht jeden Abend im Hotelrestaurant essen. Sind wir Deutsche zu sparsam oder gar geizig?

Fr, 21.09.12:
Blick von der "Raketa" über den Baikal
Heute unternahmen wir mit der "Raketa", einem Schiff, das die Strecke von 60 km in etwa einer Stunde bewältigt, eine kleine Tour auf der Angara bis zum Baikalsee und zurück. Die Angara hat nach dem Anstauen eine Breite von zwei bis drei Kilometern und liegt ganz ruhig vor uns. Die Ufer sind zum Teil Steilufer, auf denen recht und links bewaldete Berge aufsteigen. Jetzt leuchtet in diesen Wäldern das Laub in herrlichen Farben.
Touristisch noch nicht erschlossen
Vorbei an Port Baikal, mit einer Museumslok und sonst nur Booten, die auf ihre Verschrottung warten, geht es dann in den Baikalsee. An der Uferstraße von Listwianka hatten wir einen etwa 5 km langen Spaziergang in einer Gegend großer Gegensätze. Man ist dabei, schöne Ferienanlagen zu schaffen - das Umfeld sieht jedoch unfertig und ungepflegt aus. Mittagessen gab es in einer geschmackvoll eingerichteten Gaststätte, in der wir für etwa 1.000 Rubel richtig gut gegessen haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen