Freitag, 16. März 2012

Плавка снега

Wer war schon einmal im Altai, einem der höchsten und rauhesten Gebirge der Welt?
Ich kann zwar nicht sagen, dass ich schon einmal im Altei gewesen bin, aber immerhin bin ich schon einmal im Hubschrauber über das Gebirge hinweggeflogen und habe dabei schneebedeckte, karstige Berglandschaften von einmaliger Schönheit gesehen:

Der Altai ist ein bis zu 4.506 m hohes Hochgebirge im Grenzgebiet von Kasachstan, Russland, der Mongolei und Cina. Es erstreckt sich über rund 2.100 km Länge vom Quellgebiet der Flüsse Irtysch und Ob in Südsibirien.
Der Altai gliedert sich in drei Teile, den Russischen, den Mongolischen und den Gobi-Altai, deren höchste Gipfel über oder um 4.000 m aufragen und große Gletscher tragen. Nördlich des Mongolischen Altai liegt der geografische Mittelpunkt Asiens in der Nähe der Stadt Kyzyl, bei der es vor kurzem zwei schwere Erdbeben gab.

Nun, so ganz stimmt die Geschichte ganz oben ja nicht, aber als ich diese Fotos machte, stellte ich mir vor, dass das die höchsten Gipfel des Altei-Gebirges sein könnten. Bei uns in Krasnojarsk hat jetzt nämlich die Schneeschmelze mit voller Wucht eingesetzt und zeigt wieder neue, interessante Facetten des sibirischen Wetters. In der Nacht herrschen auch jetzt noch Temperaturen von -10°C, so dass morgens alle Wege von einer glatten Eisschicht überzogen sind, welche dann tagsüber schmelzen. Da hier jeden Tag, den ganzen Tag die Sonne aus einem endlosen Himmel auf uns herunter scheint, verdunstet glücklicherweise auch ein erheblicher Teil des Matsches. Dadurch ist die sogenannte "Schlammperiode" hier nicht so schrecklich und lang anhaltend, wie ich mir das aus den Geschichten meines Vaters über Leningrad vorgestellt habe. Allerdings kommen unter dem schmelzenden Schnee auch sehr skurrile Dinge, von den Menschen in fünf Monaten des Winters weggeworfen, zum Vorschein.

 Aber wieder einmal zeigt sich, dass der Mensch auch bei aller Kunstfertigkeit niemals das Niveau natürlicher Skurrilität erreichen kann. An tausenden Ecken schmelzen nun die großen Berge des im Winter zusammengeschobenen Schnees und öffnen nach Süden, also zur Sonne, hin einen Blick auf phantastische "karstige Berge", wie sie sonst nur auf den Hochgebirgen zu sehen sind.

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