Samstag, 23. März 2013

Любители природы в России?

Auf dem Rückweg von der verfallenen Brücke kämpfte ich mich heute also durch die eisglatten Wege einen Hügel empor und kam so auf meinem Weg in ein Viertel aus schrecklich heruntergekommenen, windschiefen Holzhütten. Vor diesen Bretterbuden ragte aus dem Boden eine wild zusammengeklaubte Anzahl morscher Bretter, die in ihrem unansehnlichen Graubraun einen Zaun darstellen sollten. Ich wagte kaum zu atmen, in der Furcht, diese Latten könnten durch einen zu starken Windhauch in sich zusammenfallen.
Als ich dann inmitten dieser absoluten Trostlosigkeit ein im Vergleich zu den anderen Hütten recht schönes Häuschen fotografierte, kam auch gleich ein Mann heraus und fragte, was ich denn wolle. Das war für mich, neben den vielerorts bellenden Kötern, der Beweis, dass dort noch Leben ist.
Was mich aber auf die Palme brachte, war der Anblick vom Jenissej-Ufer auf die Steilhänge. Bereits auf meiner Wanderung oberhalb des Flusses fielen mir einige vermüllte Stellen auf, die ich in meiner Ahnungslosig- und Gutmütigkeit gern als Einzelfälle annahm. Hier unten, inmitten der herrlichen sibirischen Natur, kam ich immer und immer wieder an solchen Müllbergen vorbei.
Da lagen an einer Stelle in der Nähe der Garagen hunderte ausrangierte Reifen, angereichert mit üblichem Hausmüll. Am Hang, hinter einer Betonmauer, lagen Unmengen leerer Glas- und Plastikflaschen, die man wohl als Abschluss einer Party über die besagte Mauer geworfen hatte. Selbst ganz unten in den Uferauen sah ich in fast regelmäßigen Abständen die Reste irgendwelcher Grillparties, bei denen neben der Grillasche auch noch Plastiktüten, Flaschen und weiterer Müll achtlos liegengelassen wurden.
Den Höhepunkt bildete dann der Abhang am Rande der heruntergekommenen Datschasiedlung. Dort hatte jemand ganze Müllcontainerladungen voll einfach über seinen Zaun gekippt: Flaschen, Plastikmüll, verrottete Kleidung und weiteres undefinierbares Zeug. Da wurde mir dann schon sehr schummerig zumute. Was glauben denn diese Leute, wie lange sie diese gottverdammte Scheiße noch verzapfen können ohne am Ende in ihrem eigenen Dreck zu verrecken? Welcher hirnverbrannte Synapsenabstinenzler kommt denn auf die Idee, seinen Hausmüll én mass einfach in der Natur zu entsorgen? Es wird langsam Zeit, dass man in Russland ein Umweltbewusstsein entwickelt und diese Denkallergiker so hart wie irgend möglich bestraft! Sibirien verkommt sonst zu einer Müllhalde ...

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