Sonntag, 17. März 2013

Приготовить спагетти с друзьями

Gänseblümchen in Köln
Jeden Morgen, wenn ich am Computer die Nachrichten des Vorabends sehe, höre ich es wieder: Deutschland jammert über den späten Wintereinbruch, und das nicht ganz zu Unrecht. Denn wer kann sich schon noch an Schnee im März erinnern? Als umfassend in Deutschland sozialisierter Bundesbürger möchte ich aus meiner sibirischen Perspektive in das Jammerkonzert einstimmen, denn auch uns hat der Winter wieder fest im Griff.
Nachdem es am Mittwoch und Donnerstag sehr warm war und sich die Stadt in eine Schlammhölle verwandelt hatte, wurde es vorgestern wieder richtig kalt und die Wege verkamen zu lebensgefährlichen Rutschbahnen. Jetzt ist Sonntag nachmittag und es schneit wie wild - seit etwa 24 Stunden! Wer will schon in diese weiße Schneehölle unter dem grauen Himmel raus?
(Jammer, Heul, Schluchz!!!)
Schnippeln, wie die Weltmeister
Und da kam nun, wie verabredet, heute mittag Tanjusha zum Kochen zu mir und begrüßte mich mit den Worten: "Oh, wie schön. Ich liebe den Schnee!" Eine echte Sibiriakin eben! Ich finde Neuschnee ja auch schön, aber doch nicht am 17. März! Zum Glück musste ich heute nicht raus, denn wir wollten ja Kochen und ein bisschen quatschen. Kochen? Nun ja, Tanja muss sich ja an das Studentenleben gewöhnen, und so gab es eben Spaghetti mit Tomatensoße.
  • Zwiebeln und Knoblauch (Menge nach Geschmack) anschwitzen, dann Pilze hinzugeben und kurz köcheln lassen.
  • Währenddessen die Nudeln mit einem Schuss Öl in heiße Wasser geben, salzen, kochen lassen.
  • Zu den Pilzen jetzt die Tomatenmasse geben und mit etwas Orangensaft aufgießen, dann die Kräuter hinzu und nach Bedarf würzen (Salz, Pfeffer, Chili etc.)
Hmm, lecker!
Jaja, ich weiß, das ist verdammt simpel! Aber wer Studentenküchen in WGs kennt, wird auch wissen, dass dort das Kochen zumeist wegen hygienischer oder oder anderer Mängel auf rudimentäre Grundelemente eingeschränkt bleiben muss. Da ich meinem Herd (sauber isser!) technisch nicht ganz traue, bin ich eben zur studentischen Küche
Naja, nichts ist perfekt.
zurückgekehrt. Zudem will ich Tanja ein wenig an die vereinfachte Kochweise in Studentenquartieren heranführen, denn sie spielt zuhause auch noch die Chefköchin. In dieser Position hat sie als typisch russische Nachspeise Blini mitgebracht, die wir dann bei Kaffee bzw. Tee zu einem spannenden Film im deutschen Fernsehen verputzten.
Eiszapfenreetdach in Niedersachsen
Und nun sitze ich immer noch zuhause, bin den ganzen Tag nicht rausgekommen und habe bei dem derzeitigen Wetter auch kein Bedürfnis dazu. Schöner ist es doch, sich in der Wohnung einzukuscheln und aus der Ferne in den deutschen Jammerchor einzstimmen. Oder man macht's wie Christian Morgenstern und lacht über die Spatzen:
Drei Spatzen

In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.
Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie Hans hat's niemand nicht.
Sie hör'n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

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