Montag, 13. Februar 2012

Ещё раз: кататься на коньках

Das Anziehen der Schlittschuhe ist nicht einfach
Ich hatte ja am 5. Januar todesmutig versprochen, dass ich mich noch einmal zum Schlittschuhlaufen auf's Eis wagen würde. Heute war es also soweit - wir trafen uns an der Bushaltestelle und fuhren im schrecklich überfüllten Bus zur Tatischewa-Insel, wo der Eintritt heute sogar für die erste Stunde frei war.
Da hatte ich Naivling doch geglaubt, ich würde heute einfach auf die Eisfläche hinaus spazieren und Schlittschuh laufen wie ein junger Gott! Ha, schon der erste "Schritt" belehrte mich eines Besseren: Ich wackelte erst einmal wie eh und je über die schrecklich glatte Bahn und suchte irgendeinen Halt. Aber dennoch kam ich relativ schnell rein und bilde mir zumindest ein, dass es diesmal schon besser ging als vor fünf Wochen. Die Mädels, Dascha, Lisa und Nastja, hatten zwar wieder einen netten Anblick der personifizierten Hilflosigkeit, aber ich glitt doch deutlich leichtfüßiger über das Eis. Die Probleme waren damit aber nicht beendet.
Wie muss man sich das Ganze also vorstellen? Von außen betrachtet sah es vielleicht so aus:
Die Mädels haben jedenfalls Spaß dabei ...
... der tumbe Tor eigentlich auch (trotz des Blickes)
Auf einer weithin freien Eisfläche mitten auf der Tatischewa-Insel gleitet eine größere Zahl jugendlicher Schlittschuhläufer dahin, einige im Sprint und mit waghalsigen Sprüngen, andere grazile Pirouetten und kunstvolle Figürchen bildend. Auch kleinere Kinder preschen schon mit beachtlichem Tempo über die Piste oder balgen sich im freundschaftlichen Kräftemessen. Und zwischen all diesen Gefahren wackelt mit vorsichtigsten Schritten, kaum jemals gleitend, ein tumber Tor und rudert dabei mit den Armen, immer ein erschrecktes "осторожно!" in der Kehle. Zwischendurch gelingen dem tumben Toren auch mal einige Meter scheinbar "leichtfüßigen" Gleitens (Hurra!) oder ein kurzer Blick zur Seite, niemals jedoch zurück. Besonders "spaßig" wurde es für mich immer dann, wenn einer dieser jungen Spunde direkt auf meinem Weg irgendwelche Experimente vollführte und ich mich bereits mit gebrochenen Knochen in einem russischen Krankenhaus sah. Dazu muss kurz erwähnt werden, dass die staatlichen Krankenhäuser hier nicht den allerbesten Ruf haben und ich schon so manche galgenhumoristische Geschichte zu Krankengeschichten gehört habe.
Innerlich hatte der Kampf mit mir selbst aber auch einen guten Nebeneffekt, denn trotz des scharfen, beißenden Windes wurde mir beim Schlittschuh"laufen" richtig warm. Dascha meinte zwar einmal zu mir: "Sie müssen einfach in den Knien locker bleiben!" Aber sie konnte mir nicht erklären, wie man das macht, wenn man auf zwei Strichhölzchen einen perfekt glatten Spiegel überwinden soll. Also blieben alle meine Muskeln angespannt bis zur allerletzten Sekunde, was mich doch erheblich erwärmte. Nur das Gesicht litt unter dem schneidenden Wind.
Und was bleibt als Fazit? Probleme sind nur da, um überwunden zu werden. Also werde ich wohl wieder auf's Eis gehen und den tumben Toren spielen.

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