Donnerstag, 18. August 2011

Красноярская прогулка

Wanja vor dem herrlichen Krasnojarsker Hauptbahnhof
Krasnojarsk ist eine (sehr) große Stadt - zumindest aus der Sicht eines norddeutschen Dorfbewohners. Das habe ich gestern am eigenen Leib erlebt, als mich Iwan zu einem Gang durch die Stadt abholte. Er ist einer der Schüler, die sich hier so rührend darum kümmern, dass sich ihr Pauker wohlfühlt und nicht etwa die Flucht ergreift. Eigentlich wollte Iwan mit mir in den stadtnahen Naturpark "Столбы" fahren, aber da in diesem Jahr die Bären rund um Krasnojarsk verrückt spielen, hat man den Park bis Ende August gesperrt. Ja, liebe Mitteleuropäer, die hier noch frei rumlaufenden (und noch nicht ausgerotteten) Bären sind in diesem Sommer etwas wild und haben bereits mehrfach Wanderer angegriffen!
Keine russische Stadt ohne W.I. Lenin
Jedenfalls sind wir nach längerer Busfahrt am Bahnhof ausgestiegen und haben uns von dort durch die westsibirische Innenstadt auf den Weg gemacht. Bei dieser Wanderung durch die belebten Geschäftsstraßen ist mir deutlich geworden, welch schöne Stadt hier am Jenissej liegt. An den schnurgeraden, breiten Straßen reihen sich die Geschäfts- und Wohnhäuser und laden den müden Stadtbummler zum Verweilen in einem der Cafes ein. Das taten wir denn auch bei "Цинабон". Ich habe immer noch den leckeren Geschmack des köstlichen Zimtgebäcks auf der Zunge, denn heute bin ich wieder auf einen Kaffee und einen Kuchen in einem "Цинабон"-Cafe gewesen - aber davon später.
Krasnojarsk - die Stadt der Fontänen







Nach längerem Herumirren in der Altstadt, bei dem ich tolle, richtig tiefschürfende Gespräche mit Iwan hatte, erreichten wir endlich die Bushaltestelle vor dem zentral gelegenen Rathaus. Da dort aber hunderte von Leuten auf Busse warteten, gingen wir erst auf den Platz vor der Oper, wo ich genau entdecken konnte, warum Krasnojarsk in Russland als Stadt der Springbrunnen gilt. Eigentlich gibt es sie an jeder Straßenecke, aber hier wird dem Verweilenden ein wahres Fontänen-schauspiel, von Musik untermalt geboten.
Der majestätische Jenissej trennt Sibirien in Ost und West
Da auch weiterhin die Busse ständig überfüllt waren, entschlossen wir uns, die zwei Kilometer lange Jenissej-Brücke zu Fuß zu überqueren und dann auch nach Hause zu laufen. Mein Gott, wenn ich vorher gewusst hätte ... Auf der Brücke war Stau, so dass meine Raucherlunge fast an einer Abgasvergiftung krepierte. Danach ging es die angeblich längste innerstädtische Straße Russlands (34 Kilometer ohne nennenswerte Biegung!) entlang bis nach Hause, auch wieder in den Abgaswolken der Autos. Naja, wir sind dann abends im leichten Sommerregen (aber bei fast 30°C) nach Hause gekommen. Der gesamte Weg des Tages betrug etwa 16 Kilometer.
Ich habe die letzte Nacht sehr gut geschlafen!

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