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Die Prüflinge in freudiger Erwartung |
Nun sind also alle Prüfungen in diesem Jahr abgelegt und alle Schüler unserer Schule haben die DSD-Prüfung bestanden. Auch diesmal sind trotz einiger Bedenken unsererseits alle durchgekommen und haben damit für einige Überraschungen gesorgt.
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Thema: Leseratten heute? |
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Die Prüfer im Gespräch |
Eigentlich ging der ganze Trubel schon am Sonntag los, weshalb ich so lange nicht geschrieben habe. Unsere Prüfungsvorsitzende kam am Sonntag spätabends mit dem Zug aus Nowosibirsk hier an und wurde erste einmal vom Bahnhof abgeholt, denn es ist nicht so einfach, ohne Ortskenntnisse allein in der Stadt herumzukommen. So konnten wir der Kollegin erst einmal eine kleine Stadtrundfahrt bieten, bevor es ins Hotel ging. Am Montagmorgen holte ich dann Gabi dort ab und wir gingen zur Schule, um die Pilotprüfungen abzunehmen. Dabei werden - wie im DSD II - zwei Schüler der folgenden Klasse zu einer Probeprüfung eingeladen, die wir zu bewerten haben. Die Prüfungskandidaten aus den 9. Klassen sind alle mit dabei und können so schon vorab einmal den Ablauf der Prüfung sehen und sich darauf einstellen. Wir erlebten denn auch zwei passable Pilotprüfungen, die den Kandidaten viel von der ursprünglichen Angst nehmen konnte, auch wenn die Aufregung an den zwei folgenden Tagen der richtigen Prüfungen erhalten blieb.
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Das Thema dürfte hier klar sein, oder? |
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Der Obergaden des Kölner Domes |
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Jarik als Hahn im Korbe! |
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So sahen die Präsentationen aus |
Es waren zehn Mädchen und vier Jungen im Alter von 14 bis 16 Jahren angetreten, um mit dem
Deutschen Sprachdiplom Stufe I ihre Kenntnisse der deutschen Sprache nachzuweisen, und sie alle absolvierten die Prüfung mit Erfolg.
Nun erfolgt zumindest der erste Teil der 15-minütigen Prüfung ein wenig anders als beim DSD II. Dem Kandidaten wird hier nicht ein bisher unbekanntes Thema vorgelegt, das er/sie in 20 Minuten vorzubereiten und dann sinnvoll vorzustellen hat. Die Jugendlichen kommen beim DSD I ohne Vorbereitungszeit in die Prüfung und sollen erst einmal einige Minuten in der Fremdsprache frei über sich selbst und ihr Leben erzählen. Deshalb gab ich ihnen zuerst Gelegenheit, sich so ausführlich wie möglich selbst vorzustellen, was in mehreren Fällen fast dazu führte, dass wir Prüfer kaum noch Fragen dazu stellen konnten.
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Meditation vor der Prüfung |
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Hundertwasser in Magdeburg |
Im zweiten Teil der Prüfung stellen sie dann ein vorbereitetes Projekt vor und müssen im Abschluss einige Fragen dazu beantworten. Die Jugendlichen hatten dazu Facharbeiten erstellt, die Gabi zu Beifallskundgebungen reizten, denn gerade in der Form waren einige Arbeiten wohl wirklich gut. Der Vortrag zum Projektthema erfolgt dann mithilfe einer Powerpointpräsentation, wobei auch diese in den meisten Fällen wirklich gelungen waren. Wer einmal eine dieser Präsentationen von oft professionellen Rednern gesehen hat, wird sicher einschätzen können, wie furchtbar schlecht eine Präsentation für Legastheniker ist. Daher hatten wir den Schüler auch sehr deutlich gemacht, dass sie nicht auf Powerpoint das aufschreiben sollen, was sie dann sagen, denn wir könnten es dann auch selbst lesen. Daran hielten sich die Prüflinge ausnahmslos und so konnten wir noch einiges lernen zu gesunder Lebensweise und den Betrügereien bei "Bio"lebensmitteln, zu Freizeitaktivitäten von Jugendlichen, zu Musik- und Lesevorlieben. Sehr interessant, aber auch sehr kompliziert, war ein Vortrag zur jüdischen Kultur in Russland. Eine Schülerin hatte kritisch über die Rolle der Gewalt im Fernsehen nachgedacht, eine andere über den Pferdesport. Auch die Architektur des Kölner Domes und, in einer anderen Präsentation, der Hundertwasser-Gebäude wurde uns näher gebracht. Besonders interessant waren für mich die Themen, in denen die Jugendlichen aus eigenen Erfahrungen berichteten.
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Stadtleben in Krasnojarsk
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Eine 15-jährige hatte zum Beispiel im Sommer in einem Krankenhaus gearbeitet und dabei vieles über Diabetes erfahren. In einem Fall hatte sich eine Schülerin durch die Beschäftigung mit dem Thema "Stress" aus der eigenen Überforderung befreit, und ein anderes Mädchen dachte kritisch über die Probleme des Lebens in einer Stadt wie Krasnojarsk nach und berichtete dabei auch von ihren eigenen Erfahrungen.
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Zum Abschluss gab es noch Speis und Trank |
Wir konnten also am Mittwoch Nachmittag feststellen, dass die Prüfungen sehr positiv verlaufen sind, was dann in eine kleine Feier mündete.
Nach ihrer eigenen Aussage, war es für unsere Gästin aus Nowo eine sehr gute Zeit und wir hoffen, dass wir auch weiterhin so gute Ergebnisse vorweisen können.
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