Freitag, 24. August 2012

Обратно в России

Jetzt bin ich schon seit fünf Tagen "Zurück in Russland" und habe noch nicht einen Eintrag im Blog gemacht. Ja, ich muss ehrlich zugeben, dass ich einfach zu faul war/bin, denn passiert ist sehr viel - das muss ich jetzt alles nachholen. Deshalb werde ich mich jetzt kurz fassen müssen.
Moskau-Scheremetjewo bei Nacht
Am Sonntag bin ich also in Berlin gestartet, bei +35°C Hitze (!), und dann am Montag Morgen hier in Krasnojarsk angekommen. Mein erster Eindruck war die Bestätigung aller Klischees über Sibirien: "Mann, iss dat kalt hier." Das ist natürlich auch kein Wunder, wenn der Flugkapitän kurz vor der Landung 7°C ankündigt. Aber es ist immer das gleiche Lied: "Die Sonne scheint hier jeden Tag den ganzen Tag!" Und so wird es tagsüber auch recht angenehm warm.
Interessant war dann in diesem Jahr der "erste" Eindruck von Krasnojarsk. Ich habe die Stadt natürlich ganz anders als im letzten August wahrgenommen, weil mir die meisten Orte doch schon vertraut sind. Es war eine Art Nach-Hause-Kommen, als das Taxi (glücklicherweise) durch das Stadtzentrum fuhr und ich die bekannten Plätze, den großen Jenissej und endlich auch meinen Heimatbezirk sah. So aufgekratzt war dann auch eine Pflege des Jetlags nicht möglich, so dass ich mich gleich erst einmal häuslich einrichtete, einkaufen ging und meine Verbindungen hier vor Ort aktualisierte.
Irinas Hilfe war unersetzlich
Der Dienstag war dann der Registration vorbehalten, denn jeder Ausländer muss sich innerhalb von drei Tagen am Ort seines Aufenthalts offiziell anmelden. Tut er das nicht und wird dabei erwischt, dann wird auch der touristische Aufenthalt in Russland unangenehm teuer! Glücklicherweise tun das für Touristen im Allgemeinen die Hotels, und in meinem Falle habe ich ja nette Kolleginnen, denn mit der russischen Bürokratie zu kämpfen ... Aber das kennen wir ja auch aus Deutschland.
Ärzteplan in der Poliklinik
Spannend war dann der Mittwoch, an dem ich mit Irina gemeinsam zu den hier zwingend für Lehrer notwendigen Untersuchungen in die Poliklinik fahren musste. Dort warteten morgens um 08.00 Uhr bereits viele andere Damen und Herren auf die gleiche Prozedur, so dass ich schon fast entnervt mich auf mehrere Stunden Wartezeit einrichtete. Wenn man aber eine versierte Kollegin dabei hat, dann geht es schon mal recht schnell. Jedenfalls wusste Irina immer, wo wir lang mussten, in welchem Raum welche Untersuchung erfolgt, so dass ich ihr nur folgen brauchte. Ganz wichtig für mich waren natürlich Irinas Übersetzungen, denn natürlich stellten die Ärzte immer wieder Fragen oder Anweisungen, worauf eine angemessene Reaktion ohne Übersetzung mir oft nicht möglich war. Aber es ging auch ohne, denn die HNO-Ärztin machte mir einfach vor, was ich zu tun hatte, so dass ich gleich einem Kind nach Versuch und Irrtum reagierte.
Den vielleicht besten Kaffee hier bekommt man im "Кофеин"
Zum Lachen gab es dabei genügend Anlass, denn eine Ärztin dachte ich sei taubstumm und bräuchte deshalb eine Dolmetscherin, als die sich Irina angekündigt hatte. Natürlich dachte sie, ich könne nicht sprechen! Es ist schließlich fast immer ratsam, die Klappe zu halten, wenn man Nichts zu sagen hat. Ich schwieg also die allermeiste Zeit bei den Untersuchungen. Aber auch eine schmerzliche Erfahrung musste ich machen - man sollte mit nüchternem Magen, also ohne Frühstück (!), zu den Untersuchungen kommen. So wurde es seeehr spät, bis ich dann im "Кофеин" endlich eine Art "Frühstück" genießen durfte, was aber eine gute Erfahrung war, denn der Kaffee in dem Laden ist extrem gut und weckt auch Tote auf.
Seit gestern bin ich wieder in der Schule und arbeite mit den DSD-Kandidaten der 11. Klasse an der deutschen Sprache - aber das ist schon ein neues Kapitel!

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